Über meinem Schreibtisch hängt schon seit zwei Jahren ein Zettel. Darauf habe ich damals geschrieben:
Eine Revolution: Computer Zwei Ideen: Grundeinkommen, Zinskatastrophe
Das würde ich heute anders formulieren: Zwei Revolutionen, eine Idee
- Die Computerrevolution
- Die Arbeitsrevolution
Die zweite ist sichtbarer und erzeugt (scheinbar) mehr Probleme, da sie immer mehr Menschen arbeitslos macht. Dabei ist sie mit er der ersten Verknüpft. Immer mehr Tätigkeiten können durch Computer- und Maschineneinsatz dem Menschen abgenommen werden und uns allen steht damit mehr Freizeit zur Verfügung (ok, abgesehen von den Informatikern, die das alles am Laufen halten müssen). Das bedeutet letztlich, das mit fortschreitender Technik immer weniger Arbeit notwendig und immer mehr Arbeit freiwillig wird. Und das muss sich in unserer Gesellschaftsordnung früher oder später wieder spiegeln. Durchdenkt man das, wird natürlich auch schnell klar, das Geld als Druckmittel um Arbeit zu erzwingen damit ein reichlich merkwürdiges Konzept ist, denn tatsächlich ist die Arbeit ja unsinnig oder zumindest unnötig. Lösungsansätze: Bedingungsloses Grundeinkommen (Wikipedia), Netzwerk Grundeinkommen, Deutsche Abteilung?
Die erste Revolution ist viel unsichtbarer - Computer durchdringen immer mehr Gebiete unseres Altags und algorithmisieren sie. Das bedeutet, das implizite Regelungen damit Explizit werden und wir uns plötzlich Gedanken über diese Details machen müssen.
Zum Beispiel: Heute sind Verkehrsregeln eine Konvention an die man sich hält. Sollten Autos irgendwann mit Autopiloten fahren, kann man nicht mehr einen Schwerverletzten auch über Rote Ampeln ins Krankenhaus fahren - ein Automat würde die Verkehrsregeln stur einhalten. Oder Verfahrensregeln in Verwaltungen. Wo heute etwas Charme vielleicht genügt unsinnige Regeln aufzuweichen, kann man sich einem Computer gegenüber noch so anstrengen. Man muss den Regeln doch genügen.
Das sind aber alles noch harmlose Beispiele. Wo früher die Komplettüberwachung alle Kommunikation völlig ausgeschlossen war, ist es heute Routine das alle Verkehrsdaten aufgezeichnet werden.
Daher ist es notwendig, das diejenigen die diese Probleme verstehen (Informatiker?) dieses Wissen und ihre Erfahrung in den politischen Prozess einbringen.
Das darf auf keinen Fall in den Strukturen einer bestehenden Partei versickern und ist auch überhaupt nicht geeignet in die Farbenlehre der bestehenden Parteien eingeordnet zu werden - denn die Probleme haben (erstmal) überhaupt nichts mit den bisherigen politischen Richtungen zu tun.
Ich bin daher der Meinung das die Gründung der Piratenpartei der richtige Schritt war.
Davon abstrahiert ist es aber Wichtig, das jeder der diese Probleme versteht mit seinen Mitteln an ihrer Lösung beteiligt - ich habe dafür mein Engagement im Berliner Landesverbands gewählt und kann es natürlich nur jedem ans Herz legen. :)
Zur Zinskatastrophe sage ich später mehr.