Der Terminal-Emulator ist ein zentrales Werkzeug, mit dem wir Entwickler mit unseren Rechnern interagieren. Jedes bisschen Wissen und jede Effizienz, die du hier gewinnst, zahlt sich in kĂŒrzester Zeit hundertfach aus.
NatĂŒrlich gibt es viele Terminals, wie iTerm2, Alacritty oder Kitty. Aber ich finde, diese solltest du nur verwenden, wenn sie deinen Workflow wirklich verbessern. Und dafĂŒr musst du zuerst wissen, was Apple standardmĂ€Ăig mitliefert.
Das Schöne am Terminal ist, dass du unglaublich wenig anpassen musst, da es von Haus aus sehr gut funktioniert.
Ich nutze das eingebaute Terminal von macOS mit nur zwei (!) Konfigurationsanpassungen.
Wortweise Löschen
Die erste wirklich wichtige Anpassung fĂŒr mich ist, dass â„-â« (Alt-Delete) als Standard-Keybinding gesetzt wird, damit wortweise nach links gelöscht wird. Damit passt du das Terminal an den Mac-Standard an, der in fast allen anderen Programmen ebenfalls funktioniert.
So geht's:
- Terminal â Einstellungen öffnen (â-,).
- Auf der linken Seite alle Profile auswÀhlen, damit alle Einstellungen gleichzeitig bearbeitet werden.
- Auf der rechten Seite â "Tastatur" auswĂ€hlen.
- Einen neuen Shortcut hinzufĂŒgen.
- Die Felder wie im Screenshot ausfĂŒllen.
\027
steht fĂŒr â-w (ctrl-w
), den Standard-Shortcut fĂŒr wortweises Löschen in der Shell.
Ausgabe navigieren, selektieren und löschen
Die nÀchst-wichtigsten Shortcuts sind:
- â-N / â-T / â-W: Alles Standard, aber trotzdem meine meistbenutzten Shortcuts.
- â-â und â-â: Zum Anfang des vorherigen bzw. nĂ€chsten ausgefĂŒhrten Befehls springen. Das ist super praktisch, um schnell nachzusehen, was die vorherigen Kommandos waren.
- â-Shift-â und â-Shift-â: Wie oben, aber selektiert zusĂ€tzlich. Damit kannst du schnell einen Befehl und dessen Ausgabe kopieren. Das ist super praktisch, um Anleitungen zu schreiben oder einem Kollegen zu zeigen, wie etwas gemacht wurde.
- â-L: Löscht nur die Ausgabe des letzten Kommandos. Sehr praktisch, um ein nicht mehr benötigtes Shell-Experiment zu entfernen â besonders bei Fehlern mit viel Output. Oft nutze ich das, wenn ich zuerst eine Hilfe anzeige und dann darunter verschiedene Experimente ausfĂŒhre, um die richtigen Flags zu finden. (Genauer: â-L löscht vom Ende bis zur aktuellen Selektion und funktioniert daher hervorragend mit â-â.)
- â-K: Terminal löschen. Die nukleare Option â sie löscht alles im aktuellen Terminal. GroĂer Nachteil: Was weg ist, ist weg. Also nicht benutzen, wenn du den Output noch brauchst. Dennoch ist dies einer meiner am hĂ€ufigsten benutzten Shortcuts.
Unbegrenzter Puffer
Die zweite Anpassung, die ich vornehme, ist, den Scrollback-Puffer auf unbegrenzt zu stellen, damit ich die Ausgabe von langen Kommandos nicht verliere. Das geht so:
- Terminal â Einstellungen öffnen (â-,).
- Wie zuvor alle Profile auswÀhlen.
- Auf der rechten Seite â "Fenster" â "Zeilenpuffer" auf âauf den verfĂŒgbaren Speicher begrenzenâ stellen.
Fazit
Mit diesen Shortcuts kannst du ultraschnell zwischen den letzten Kommandos navigieren, deren Ausgabe selektieren (und kopieren) oder löschen.
Diese Anpassungen und Shortcuts sind fĂŒr mich auch einer der HauptgrĂŒnde, warum ich die eingebauten Terminals in IDEs nicht gerne benutze. Denn dort funktionieren sie oftmals nicht gut.
Viele dieser Einstellungen und Shortcuts gibt es auch auf der Ebene der Shell. Der Vorteil, sie ĂŒber das Terminal zu konfigurieren, ist, dass diese Shortcuts auch auf anderen Servern oder in Docker- bzw. Kubernetes-Containern funktionieren.
Ich hoffe, diese Tipps helfen dir, das Terminal noch besser zu nutzen.
Kennst du weitere nĂŒtzliche Shortcuts oder Einstellungen, die ich nicht erwĂ€hnt habe? Hast du Fragen zu den vorgestellten Tipps? Lass es mich wissen!
Happy Shelling!