Wie kommt der Krieg in die schreibende Zunft?

written by Martin Häcker on

"Wie kommt der Krieg in die Köpfe- und in die Herzen unserer Kinder" - was so eine Überschrift trägt kann ja nix taugen. Erwartungsgemäß haben sich andere dann auch schon darüber aufgeregt - es gibt also eigentlich kaum noch etwas zu schreiben.

Aber mein Vater hat mich um einen Kommentar gebeten - und den wollte ich dann nicht in meiner e-mail inbox vergammeln lassen.

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Ich möchte gerne den Begriff "Killerspiele" streichen, er ist genauso-wenig wie "Raubkopie" dazu geeignet das Thema zu erörtern.

Erst mal Prinzipiell: Der Jugendschutz ist in Deutschland härter als in jedem anderen Land der Welt. Spiele wie Counterstrike, Doom 3, Call of Duty und wie sie alle heißen sind schon gar nicht für Kinder unter 16 Jahren zugänglich und viele sogar erst ab 18.

Wenn Eltern ihren Kinder diese Spiele trotzdem zugänglich machen haben sie auch die Verantwortung dafür. Und wenn Eltern keine Teilhabe daran haben was ihre Kinder am Computer machen, dann ist das auch ein Problem - aber nicht durch irgendwelche Verbote zu lösen.

Und das ist eigentlich der Kern der Debatte: Alle diese Spiele sind für Kinder per Gesetz schon heute nicht zugänglich. Weitergehende Verbote können nur noch bedeuten dass auch Erwachsenen der Konsum verboten wird.

Das hilft aber ĂĽberhaupt nix gegen das Argument: "Ja dann laden sie es sich halt runter".

Dagegen hilft aber natĂĽrlich kein Gesetz.

Ergo sehe ich nicht dass da etwas zu tun ist - die ganze Alarmschlägerei ist dann nur noch Aufmerksamkeitshaschen.

Hier noch ein paar Kommentare:

Killerspiele sind Landminen fĂĽr die Seele

Und Tanzen führt zu Unkäuschheit, Sex und Teufelsanbetung.

Die Soldaten werden desensibilisiert und fürs Töten konditioniert, die Tötungshemmung wird abgebaut.

Soldatentraining ist heute auch ohne Computerspiele so effektiv dass jeder Soldat abdrĂĽckt - im Gegensatz zu noch im zweiten Weltkrieg wo immer noch viele Soldaten einfach in die Luft geschossen haben.

Überhaupt fände ich es weit sinnvoller diese ganze Argumentation so zu ändern dass sie sich auf Soldaten bezieht - das könnte ich wenigstens noch unterstützen.

Wenn man etwas machen möchte, dann meiner Meinung nach noch am ehesten dass man die Anzahl der Waffen in Deutschland noch weiter vermindert. Das ist dann zwar schade für die Leute die das toll finden, aber eben aus vielen Gründen wünschenswert.

die Rendite ist riesig, denn Computerspiele sind teuer bei geringen Investitionen.

Falsch. Die großen Produktionen sind extrem-teuer, das durchschnittliche Budget von Hollywood-Filmen ist längst erreicht. Teuer ist dabei vor allem das extrem detaillierte gestalten von Spiel-Umgebungen.

Spielentwicklung und Forschungen über militärische Simulationen ergänzen einander.

Die US-Arme hat ein Budget von mehreren Milliarden Dollars für Simulationsgeräte. Klar dass es Firmen gibt die das bedienen. Das sind aber meiner Meinung nach erstaunlich wenige.

Mit Nebelbegriffen ![..] wird pseudo-wissenschaftlich suggeriert, dass Kinder und Jugendliche mit Killerspielen sinnvoll „umgehen“ könnten, ohne seelischen und körperlichen Schaden zu nehmen. Die Spiele sind aber gerade so angelegt, dass dies nicht möglich ist.

Und mit Fernsehen, Rockmusik und BĂĽchern ist das natĂĽrlich ganz anders.

Was ich positiv finde: Im typischen vierschritt aus Ignorieren, Verlachen, Bekämpfen, Gewinnen (was auch immer das heißt) sind die Computerspiele wohl kurz vor dem letzten Stadium.

-- fin --

Rollen im Software-Bauen

written by Martin Häcker on

Der Podcast "Software Engineering Radio" hatte zwei sehr gute Folgen Roles in Software Engineering (fortsetzung). Der Anfang ist zwar etwas langsam, aber dann wird es sehr schnell hochinteressant wenn die Rollen und deren Mindset gegeneinander Abgrenzt werden.

Vor allem das Mindset als definierender Punkt hatte ich so klar bisher noch nirgends gelesen. Schade nur dass es genau diese Sammlung an Mindsets nicht dort als Text gibt.

Mal schauen - das war so gut, dass ich es mir eigentlich mal aufschreiben möchte.

Wer ist Erfolgreich und warum?

written by Martin Häcker on

Diese Frage versucht Malcolm Gladwell zu beantworten - und ich finde er hat wie immer einen erleuchtenden Ansatz.

Der Kern-Punkt: Wir haben in unserer Gesellschaft ganz systematisch komplett dämliche Regeln die jede Menge Leute davon abhalten dass zu erreichen was sie erreichen können.

Und das ist Fürchterlich! Denn im Gegnsatz zu Armut, die wir nur sehr schwer lösen können, sind die meisten dieser Regeln komplett zufällig und absolut leicht zu ändern!

Ein Beispiel: Schule. In Amerika sind Reiche Kinder immer besser als arme Kinder. Wieso? Wenn man zu Beginn des Schuljahres misst, und am Ende erreichen Arme Kinder sogar einen größeren Fortschritt als Reiche - aber in den Sommerferien tut sich eine Kluft auf. Die Reichen kinder machen genau so große Fortschritte wie in der Schulzeit und die Armen quasi gar nicht.

Und die Sommerferien sind in Amerika 3 Monate lang.

Richtig Absurd wird das ganze wenn man sich anschaut wieso diese Ferien eingeführt wurden: Die Schulreformer im 19. Jahrhundert haben die Sommerferien nämlich eingeführt weil sie Überzeugt waren dass zu viel Schule bei Kindern zu Wahnsinn führt.

Doh.

Und dass passiert wenn man Politik macht ohne sich die Gründe anzuschauen wieso Entscheidungen gefällt werden und wurden. :-(

Ganz hervorragender Podcast - unbedingt anhören.

Scatman John

written by Martin Häcker on

Gerade bin ich im Retro-Groove und höre alte Musik die ich früher mal cool fand. Au backe ist das manchmal Peinlich.

Aber, manche Sachen sind absolut immer noch gut.

Scatman John - I'm a scatman zum Beispiel. Den fand ich frĂĽher groĂźartig - dabei habe ich noch nicht einmal verstanden was er da eigentlich singt.

Jetzt versteh ich es und find es noch einmal extra cool.

Leider ist er seit 1999 schon tot. RIP!

Der sechste Sinn

written by Martin Häcker on

Wäre es nicht cool wenn man beliebige Metadaten zu irgend etwas an beliebigen Stellen abrufen könnte?

Am MIT Media Lab haben sie dazu einen Demonstrator gebaut - eine Webcam, plus einen kleinen Rechner plus einen batteriegetriebenen Mini-Beamer - und das alles zum umhängen.

Damit kann man dann zum Beispiel beim Einkaufen zu einem Produkt abrufen ob es ökologisch hergestellt wurde, wie das Produkt bei Amazon bewertet wird, wie sich eine Geschichte weiter entwickelt hat die man gerade in der Zeitung ließt, ob und wie viel sich ein Flug verspätet hat für den man gerade sein Ticket anschaut... Die Möglichkeiten sind unbegrenzt.

Das coole daran ist dass der Apparat letztlich auf Gesten reagiert und auf jede Oberfläche projizieren kann. Also zum Beispiel eine Tastatur auf die eigene Hand - für einen Taschenrechner, oder eine Telefontastatur, oder es kann erkennen wenn man eine "Photo-Geste" macht und kann ein Photo machen von dem was man gerade sieht.

Pretty neat he?

Hier gibts ein Demo-Video auf der TED-Conference

(Danke an Joachim fĂĽr den Hinweis)

Und noch ein Schüler der Amok-Läuft

written by Martin Häcker on

Dieses mal in Winnenden - was doch immerhin sehr nah an der Gegend ist, in der ich aufgewachsen bin.

Und das trifft natĂĽrlich. Jetzt sehe ich natĂĽrlich die schon wieder die Schlagzeilen dass die Computerspiele schuld sind und die Toastbrote die er gegessen hat und so weiter.

Na toll.

Da kriegt man doch die Krätze. Weil wenn man mal so richtig Zynisch auf das Problem schaut, dann ist der Amokläufer dort (wieso auch immer er das getan hat) wahrscheinlich der der mehr für die Schulen erreicht als die ganzen Politiker die ständig nur versuchen dort Kosten einzusparen.

via

Wie funktioniert ein Bailout

written by Martin Häcker on

Anschaulich in Bildern erklärt.

via

Cappucino != Cocoa

written by Martin Häcker on

Tja, also nach längerer Neugierde habe ich mich mal mit Cappucino auseinander gesetzt und ein wenig damit Programmiert.

Und das hat fĂĽr mich als Cocoa Programmierer eine Menge SpaĂź gemacht.

Erst mal ein paar Kleinigkeiten:

  • Der Java-Script Parser von Safari saugt. Er sagt einem nie wo der Fehler jetzt genau aufgetreten ist. :-( Unbedingt mit Firefox und Firebug entwickeln!
  • Wenn man sich den git tip of the tree auscheckt kriegt man weit mehr Klassen als in der offiziellen Dokumentation erwähnt sind. Insbesondere funktioniert das nib2cib tool auch ein wenig besser - und das spart unmengen von Zeit.
    • Allerdings funktioniert nib2cib auch nicht soo gut. Viele Klassen die es können könnte gehen damit nicht. NSScrollView zum Beispiel.
  • Wenn man sein eigenes Objective-J kompilieren will darf man keine spaces im Pfad haben. (arrrrghhh!!!!!)
  • Man kann (noch) nicht den Code so ohne weiteres in Unterverzeichnisse auslagern. Das macht die Projekte unĂĽbersichtlich - aber angeblich soll das bald gefixt sein.
  • nib2cib darf man nie mit mehr als einem Filenamen aufrufen. Sonst schreibt es nämlich einfach in das zweite Argument den output hinein.
    • Wo ich gerade darĂĽber nachdenke: das geht eigentlich mit kaum einem objective-j tool ojtest zum beispiel... Dabei ist der Startup von Rhino immer das langsamste daran. :-(
  • Und man muss einiges an Umgebungsvariablen setzen. Am besten macht man sich ein ein shell script was diese dinger setzt und dann wieder eine shell exec'd. Damit hat man dann gleich eine Arbeitsumgebung fĂĽr Cappucino ohne alles irgendwohin in standard-Betriebsystem-Locations installieren zu mĂĽssen.
#!/bin/sh

PROJECT_DIR="/path/to/the/cappucino/sources/but/without/spaces/cappuccino"

# you can move this elsewhere to keep things separate
export STEAM_BUILD="${PROJECT_DIR}/build"
TOOLS_DIR="${STEAM_BUILD}/Cappuccino/Tools/objj"
NIBTOOLS_DIR="${PROJECT_DIR}/Tools/objj"

export OBJJ_HOME="${TOOLS_DIR}"
export PATH="${PATH}:${TOOLS_DIR}/bin:${NIBTOOLS_DIR}/bin"
"${SHELL}"

Damit kann man immerhin die ganzen objj tools (ojtest, nib2cib, etc) direkt benutzen.

Cappucino selber benutzt sich tatsächlich ziemlich wie eine recht alte Version von Cocoa. Erstmal keine Bindings und entsprechende Controller und !CPBundle ist reichlich underpowered - Lokalisierter Resourcen-Lookup ist damit erst mal noch nicht drin.

Die Tools sind natĂĽrlich nicht so toll. Insebesondere fehlt ein vernĂĽnftiger Ersatz fĂĽr Interface Builder.

Aber ansonsten rockt Cappuccino schon gewaltig. Jedem Cocoa-Programmierer sei also eine Beschäftigung damit schwer ans Herz gelegt.

Gehackt

written by Martin Häcker on

Ich bin ja ganz erstaunt wie viel spaß es macht Web-Software zu hacken. Bisher habe ich das ja immer vor mir hergeschoben, dass ich es später machen werde...

Nun ja, jetzt ist später, ich habe mich das erste mal erfolgreich per SQL-Injection durch ein Login-Formular gehackt. Und es fühlt sich großartig an.

Muss ich definitiv öfters machen - ich denke dass sich das auch ganz ausgezeichnet als patch an Open Source Projekte schicken lässt.

(Ich will ja gar nicht wissen welche SicherheitslĂĽcken dieses uralte Trac hier noch alles aufweiĂźt. Hm, wird dringend Zeit fĂĽr ein Update.)

Naja, später... ;)

Guter Service von Apple

written by Martin Häcker on

Nach nicht einmal 48 Stunden war der neue Akku da.

Puh.

So Arbeitet es sich schon wesentlich entspannter.

:-)