Großgruppen-Moderationstraining I

written by Martin Häcker on

Whew.... Das war jetzt schon etwas anstrengend - aber gleichzeitig auch spannend.

Kurz zum Kontext - heute war der erste Tag des Großgruppen-Moderationstrainings.

Und es hat Spaß gemacht.

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Programm heute war recht Kurz und Bündig - Erst ein sehr Kurzer Einführungsvortrag (~10 Minuten) mit den wichtigsten Regeln, dann ein World-Café (auch hier), anschließend eine tiefergehende Einführung in die nächsten zwei Tage und am Schluss eine Stern-Abfrage für den Abschluss.

Das Welt-Café war in diesem Zusammenhang eine schöne Methode um für eine große Gruppe von Menschen (60 Leute) recht schnell einen gewissen Überblick zu erhalten wie die anderen Leute Ticken und was sie so können. Ich habe zum Beispiel herausgefunden dass ich beileibe nicht der einzige war der an Politik und Moderation interessiert war - und dass jede Menge professionelle Moderatoren zu ihrer eigenen Fortbildung anwesend waren. (Das find ich natürlich ein gutes Zeichen!). Kurz zum Café - es waren kleine Café-Tische aufgestellt - so viele dass pro Tisch etwa vier Leute Platz hatten. Von den drei Runden waren die ersten Beiden für den Hintergrund und was einen zu dem Training bringt reserviert, während es in der dritten um die Wünsche an das Training ging. Das Nette bei dieser Methode: Dadurch dass man jederzeit auf die Tischdecke schreiben und Malen konnte und sollte waren am Schluss alle Tischdecken ein Stück Dokumentation was besprochen wurde. Sehr schön. Etwas anstrengend war es die ganze Zeit zu stehen - aber hey, das war es wert. Nach dem Vortrag der Veranstalter gab es dann noch eine konventionelle Kartenabfrage und eine Themensammlung (aus der dritten Runde des World-Cafés) - die aber größtenteils von den Moderatoren vorgegeben wurde.

Schön fand ich dabei dass die grenzen von ungenügenden Moderations-methoden hier sehr schön und interaktiv gezeigt wurden (ich bin mir immer noch nicht ganz sicher ob das Absicht war). So war die Schrift auf den Moderationskarten und diese selbst zu klein, die Fragen aus dem Publikum konnte nicht jeder Hören, die Mikrofonverstärkten Stimmen so laut dass es keinen Spaß machte, aber ohne Mikro wiederum so leise dass es auch keinen Spaß machte...

Image Am Schluss war noch eine schöne Technik, deren Name ich aber leider nicht verstanden hatte (naja, soll ja noch eine ausführliche Dokumentation geben). Stern- oder Mandala-Abfrage hatte ich verstanden - dazu spuckt Google aber nichts aus. Ah well. Funktionieren tut es so dass sich alle im Kreis aufstellen und jeder der etwas Sagen will (nacheinander!) in die Mitte geht und es sagt. Dann kann jeder, der will, so weit auf den Menschen in der Mitte zugehen wie er ihm Zustimmt. Dass erfordert Mut - macht aber auch Spaß und sorgt angeblich dafür dass nur wichtige Sachen angesprochen werden. Jeder der Möchte kommt zu Wort, niemand muss sagen "find ich auch" oder "ist schon alles gesagt worden". Ach ja, und sobald die Gruppe genug hat, sagt sie dass auch sehr deutlich - eine schöne und schnelle Art Schluss zu machen und das wichtigste Feedback aufzugreifen.

Großgruppenmoderation (Wikipedia)

Bankenkriese

written by Martin Häcker on

Der Spiegel hat ein schönes Interview mit James Galbraith das die wesentlichen Punkte auf den Tisch bringt:

  1. Wenn eine Bank an die Wand gefahren wurde (und nur durch Steuergelder gestützte Institute sind praktisch Pleite) dann hat das Management dort keine Anreize mehr vernünftig zu Arbeiten. Stattdessen ist jetzt jedes Riesiko recht. Denn entweder wird die Bank eh zugemacht (dann wars auch egal) oder vom Staat gerettet (dann wars auch egal).
  2. Aktionäre müssen nicht gerettet werden. Die die noch da sind, sind die die auf die Rettung vom Staat spekulieren - und müssen daher nicht gerettet werden.

Amen.

via

Endlich erklärt mal jemand Twitter

written by Martin Häcker on

Auf Youtube natürlich. Oh die Ironie...

Aber gut und lustig. :)

Brooot

written by Martin Häcker on

mjam

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No need to knead - Brotbacken leicht gemacht

written by Martin Häcker on

Vor einiger Zeit bin ich beim Kochblog-Surfen auf eine besonders einfache Variante des Brotbackens gestoßen. No need to knead.

Großartig. Das Brot gelingt immer, ist supereinfach in der Herstellung und ist total lecker.

Was könnte besser sein?

Angefanen hat das wohl mit einem Artikel in der New York Times - The Secret of Great Bread.

Kochenswert!

Wie kommt der Krieg in die schreibende Zunft?

written by Martin Häcker on

"Wie kommt der Krieg in die Köpfe- und in die Herzen unserer Kinder" - was so eine Überschrift trägt kann ja nix taugen. Erwartungsgemäß haben sich andere dann auch schon darüber aufgeregt - es gibt also eigentlich kaum noch etwas zu schreiben.

Aber mein Vater hat mich um einen Kommentar gebeten - und den wollte ich dann nicht in meiner e-mail inbox vergammeln lassen.

-- snip --

Ich möchte gerne den Begriff "Killerspiele" streichen, er ist genauso-wenig wie "Raubkopie" dazu geeignet das Thema zu erörtern.

Erst mal Prinzipiell: Der Jugendschutz ist in Deutschland härter als in jedem anderen Land der Welt. Spiele wie Counterstrike, Doom 3, Call of Duty und wie sie alle heißen sind schon gar nicht für Kinder unter 16 Jahren zugänglich und viele sogar erst ab 18.

Wenn Eltern ihren Kinder diese Spiele trotzdem zugänglich machen haben sie auch die Verantwortung dafür. Und wenn Eltern keine Teilhabe daran haben was ihre Kinder am Computer machen, dann ist das auch ein Problem - aber nicht durch irgendwelche Verbote zu lösen.

Und das ist eigentlich der Kern der Debatte: Alle diese Spiele sind für Kinder per Gesetz schon heute nicht zugänglich. Weitergehende Verbote können nur noch bedeuten dass auch Erwachsenen der Konsum verboten wird.

Das hilft aber überhaupt nix gegen das Argument: "Ja dann laden sie es sich halt runter".

Dagegen hilft aber natürlich kein Gesetz.

Ergo sehe ich nicht dass da etwas zu tun ist - die ganze Alarmschlägerei ist dann nur noch Aufmerksamkeitshaschen.

Hier noch ein paar Kommentare:

Killerspiele sind Landminen für die Seele

Und Tanzen führt zu Unkäuschheit, Sex und Teufelsanbetung.

Die Soldaten werden desensibilisiert und fürs Töten konditioniert, die Tötungshemmung wird abgebaut.

Soldatentraining ist heute auch ohne Computerspiele so effektiv dass jeder Soldat abdrückt - im Gegensatz zu noch im zweiten Weltkrieg wo immer noch viele Soldaten einfach in die Luft geschossen haben.

Überhaupt fände ich es weit sinnvoller diese ganze Argumentation so zu ändern dass sie sich auf Soldaten bezieht - das könnte ich wenigstens noch unterstützen.

Wenn man etwas machen möchte, dann meiner Meinung nach noch am ehesten dass man die Anzahl der Waffen in Deutschland noch weiter vermindert. Das ist dann zwar schade für die Leute die das toll finden, aber eben aus vielen Gründen wünschenswert.

die Rendite ist riesig, denn Computerspiele sind teuer bei geringen Investitionen.

Falsch. Die großen Produktionen sind extrem-teuer, das durchschnittliche Budget von Hollywood-Filmen ist längst erreicht. Teuer ist dabei vor allem das extrem detaillierte gestalten von Spiel-Umgebungen.

Spielentwicklung und Forschungen über militärische Simulationen ergänzen einander.

Die US-Arme hat ein Budget von mehreren Milliarden Dollars für Simulationsgeräte. Klar dass es Firmen gibt die das bedienen. Das sind aber meiner Meinung nach erstaunlich wenige.

Mit Nebelbegriffen ![..] wird pseudo-wissenschaftlich suggeriert, dass Kinder und Jugendliche mit Killerspielen sinnvoll „umgehen“ könnten, ohne seelischen und körperlichen Schaden zu nehmen. Die Spiele sind aber gerade so angelegt, dass dies nicht möglich ist.

Und mit Fernsehen, Rockmusik und Büchern ist das natürlich ganz anders.

Was ich positiv finde: Im typischen vierschritt aus Ignorieren, Verlachen, Bekämpfen, Gewinnen (was auch immer das heißt) sind die Computerspiele wohl kurz vor dem letzten Stadium.

-- fin --

Rollen im Software-Bauen

written by Martin Häcker on

Der Podcast "Software Engineering Radio" hatte zwei sehr gute Folgen Roles in Software Engineering (fortsetzung). Der Anfang ist zwar etwas langsam, aber dann wird es sehr schnell hochinteressant wenn die Rollen und deren Mindset gegeneinander Abgrenzt werden.

Vor allem das Mindset als definierender Punkt hatte ich so klar bisher noch nirgends gelesen. Schade nur dass es genau diese Sammlung an Mindsets nicht dort als Text gibt.

Mal schauen - das war so gut, dass ich es mir eigentlich mal aufschreiben möchte.

Wer ist Erfolgreich und warum?

written by Martin Häcker on

Diese Frage versucht Malcolm Gladwell zu beantworten - und ich finde er hat wie immer einen erleuchtenden Ansatz.

Der Kern-Punkt: Wir haben in unserer Gesellschaft ganz systematisch komplett dämliche Regeln die jede Menge Leute davon abhalten dass zu erreichen was sie erreichen können.

Und das ist Fürchterlich! Denn im Gegnsatz zu Armut, die wir nur sehr schwer lösen können, sind die meisten dieser Regeln komplett zufällig und absolut leicht zu ändern!

Ein Beispiel: Schule. In Amerika sind Reiche Kinder immer besser als arme Kinder. Wieso? Wenn man zu Beginn des Schuljahres misst, und am Ende erreichen Arme Kinder sogar einen größeren Fortschritt als Reiche - aber in den Sommerferien tut sich eine Kluft auf. Die Reichen kinder machen genau so große Fortschritte wie in der Schulzeit und die Armen quasi gar nicht.

Und die Sommerferien sind in Amerika 3 Monate lang.

Richtig Absurd wird das ganze wenn man sich anschaut wieso diese Ferien eingeführt wurden: Die Schulreformer im 19. Jahrhundert haben die Sommerferien nämlich eingeführt weil sie Überzeugt waren dass zu viel Schule bei Kindern zu Wahnsinn führt.

Doh.

Und dass passiert wenn man Politik macht ohne sich die Gründe anzuschauen wieso Entscheidungen gefällt werden und wurden. :-(

Ganz hervorragender Podcast - unbedingt anhören.

Scatman John

written by Martin Häcker on

Gerade bin ich im Retro-Groove und höre alte Musik die ich früher mal cool fand. Au backe ist das manchmal Peinlich.

Aber, manche Sachen sind absolut immer noch gut.

Scatman John - I'm a scatman zum Beispiel. Den fand ich früher großartig - dabei habe ich noch nicht einmal verstanden was er da eigentlich singt.

Jetzt versteh ich es und find es noch einmal extra cool.

Leider ist er seit 1999 schon tot. RIP!

Der sechste Sinn

written by Martin Häcker on

Wäre es nicht cool wenn man beliebige Metadaten zu irgend etwas an beliebigen Stellen abrufen könnte?

Am MIT Media Lab haben sie dazu einen Demonstrator gebaut - eine Webcam, plus einen kleinen Rechner plus einen batteriegetriebenen Mini-Beamer - und das alles zum umhängen.

Damit kann man dann zum Beispiel beim Einkaufen zu einem Produkt abrufen ob es ökologisch hergestellt wurde, wie das Produkt bei Amazon bewertet wird, wie sich eine Geschichte weiter entwickelt hat die man gerade in der Zeitung ließt, ob und wie viel sich ein Flug verspätet hat für den man gerade sein Ticket anschaut... Die Möglichkeiten sind unbegrenzt.

Das coole daran ist dass der Apparat letztlich auf Gesten reagiert und auf jede Oberfläche projizieren kann. Also zum Beispiel eine Tastatur auf die eigene Hand - für einen Taschenrechner, oder eine Telefontastatur, oder es kann erkennen wenn man eine "Photo-Geste" macht und kann ein Photo machen von dem was man gerade sieht.

Pretty neat he?

Hier gibts ein Demo-Video auf der TED-Conference

(Danke an Joachim für den Hinweis)