Heute hatten wir wieder ein schönes Beispiel für Usability unter Windows. Zuerst das Setting. Eine Bekannte hatte auf einem USB-Stick Fotos mitgebracht und diese sollten auf einem Windows-Vista Notebook dann angeschaut werden.
Das ganze wäre dann fast daran gescheitert, dass auf dem USB-Stick ein Trojaner drauf war und sich Windows nach Entdeckung und Beseitigung des Virus (durch irgend ein Third-Party-Programm) standhaft geweigert hat den Stick im Explorer anzuzeigen. Je nachdem in welchem der USB-Stecker man den Stick einsteckte erkannte Windows nicht mal das überhaupt ein USB-Stick eingesteckt war. Aber ich lenke ab, denn das Problem konnte ich mit etwas Windows-Shell dann doch lösen.
Zum Thema: Nachdem der Ordner mit den Bildern im Explorer aufgemacht wurde, ging es nach einem Doppelklick auf das erste Bild los - der Bildbetrachter ging auf und die Slideshow ging los.
Und das ist das Thema: Unter Windows öffnet der Bildbetrachter Bilder anders als sonst Programme Dateien öffnen - implizit wird dort nämlich der ganze Ordner geöffnet, damit man leicht eine Slideshow mit den Bildern starten kann.
Und das hat doch immerhin so gut funktioniert, dass die Slideshows doch zusammen kamen.
Das bringt aber die Abstrakte Frage mit, was passiert wenn solche "Ausnahmen" immer mehr werden. Verstehen die Anwender dann trotzdem noch das allgemeine Prinzip was dahinter liegt? Sind sie in der Lage zu abstrahieren und das Verhalten an anderen Stellen vorherzusagen?
Ich sehe ein Problem darin, dass Computer für die meisten Menschen "magisch" sind - man lernt nur die magische Formel, die zu einem konkreten Ziel führt. Dass hinter den 30 Formeln die man mit der Zeit lernt ein Prinzip steht geht dann nur allzu oft verloren.
Zurück zum Beispiel: Am Mac ist es so, dass man, wenn man eine Datei öffnet, dann auch nur diese Datei aufgeht. Und das ist auch so wenn man ein Bild öffnet. Unter Windows ist das anders, denn man öffnet im Bildbetrachter (wehe wenn die Zuordnung verloren geht, weil man ein Bildbearbeitungsprogramm installiert hat) der von sich aus schon die nächsten Bilder kennt und es einem leicht macht eine Slideshow zu starten.
Was ist Besser? Im Beispiel waren relative Laien in der Lage eine Slideshow zu starten - das ist ein Plus. Hätten sie das auch auf einem Mac geschafft?
Wann ist es Besser so eine Ausnahme vom regulären Benutzungs-Konzept zu machen und wann nicht? Für mich ist die Grenze völlig unklar - nur dass es irgendwann den Punkt gibt, wo zu viele Ausnahmen selbst zum Problem werden.