Wie soll ich sagen - ich wollte meine Freundin zum Geburtstag ausfĂŒhren, wir tanzen sehr gerne zusammen und in Berlin findet ausgerechnet zu ihrem Geburtstag eine Tanzshow erster GĂŒte statt. Tanguera, in der Staatsoper Berlin, was man als Laie doch als QualitĂ€tssiegel auffasst. (Die Presse offenbar auch.)
Nun, dieser letzte Punkt ist offenbar leider problematisch. Denn: So gut war die Show nĂ€mlich nicht. Genau genommen war sie sogar ĂŒberhaupt nicht gut. Leider.
Zuerst ein positiver Punkt: Die TĂ€nzer und TĂ€nzerinnen konnten tanzen. Immerhin.
Aber in 80 Minuten Vorstellung gab es:
- ĂŒberhaupt keine Variation in den TĂ€nzen, stĂ€ndig die gleichen (Hebe-) Figuren.
- kein GefĂŒhl in der Darstellung, stĂ€ndig nur kĂŒhl die gleichen TĂ€nze. Obwohl doch eigentlich Sex, Liebe und Tod ausgedrĂŒckt werden sollte. (Die beste Szene war noch, wie sich die drei Freunde auf die Nacht der langen Messer vorbereiten und mit ihren StĂŒhlen Tango tanzen. Aber wieso bitte muss das der Höhepunkt des Ausdrucks sein?)
- Nur eine SĂ€ngerin (!), die auch noch ĂŒber ein Mikro gesungen hat. WofĂŒr bitteschön hat die ihre Ausbildung gemacht?
- Alle Musik sonst aus der Dose. Na toll. Spart sicher Kosten, keine Musiker anzustellen.
- Keine Dia-Projektion mit Ăbersetzungen der spanischen Texte oder irgend eine andere Hilfe fĂŒr die Zuschauer. (Obwohl, so war es deutlich einfacher, vollends aus der Handlung auszusteigen.)
Ich könnte noch weiter meckern. Aber ich spare es mir ab hier. Jedenfalls bin ich ob solcher Produktionen nicht ĂŒberrascht das es den OpernhĂ€usern in Deutschland bestĂ€ndig immer schlechter geht.
Oh doch, eine Sache fand ich gut. Immerhin sind wir, im Gegensatz zu fast allen anderen GĂ€sten, nicht beim Ticketpreis so ĂŒbel abgezogen worden. Finden wir jedenfalls.
Unsere Empfehlung? Nicht anschauen. Lieber ein YouTube-Video anschauen, da sieht man sogar fast noch mehr Tango und der schreckliche Rest fÀllt weg.
Tja, schade um die alten Medien irgendwie.