In der Reihe "Venture Campus" gab es gestern eine Vorlesung über Patente und insbesondere Softwarepatente.
Was soll ich sagen: KOTZ
Anders kann man das wirklich nicht bezeichnen was der Schluss aus dieser Veranstaltung war.
Also einerseits: Ja klar, Software ist nicht Patentierbar, sondern nur unter bestimmten Voraussetzungen.
Aber andererseits, ist Software natürlich Patentierbar, wenn diese Voraussetzungen eingehalten werden:
- sie Installiert werden muss
- sie den Computer attraktiver für den Benutzer macht
- sie Programme beschleunigt oder mit weniger Speicher auskommen lässt
- sie notwendig ist für die Ausgabe von Signalen und Daten
- sie mit externen Geräten Interagiert (z.B. einem Bildschirm!)
Ich meine... was bitte ist denn da effektiv noch ausgeschlossen?
Dabei kommt noch dazu das Patente für die schnelllebige IT-Branche oft einfach zu langsam sind - man bräuchte für effektiven Schutz von Ideen oft etwas das nicht erst nach 18 Monaten erteilt wird, sondern gleich.
Andererseits eignen sich Patente natürlich hervorragend für "U-Boot"-Aktionen. Also das man einen kommenden Standard mit einem / einigen Patenten "vermint" und diese dann zuerst in Japan anmeldet. Dort darf man sie nämlich bis zu 2,5 Jahren geheim halten und muss selbst dann nur ein kurzes englisches Summary abgeben... Ach ja, und dann kann man noch dank dem internationalen PCT-Abkommen dieses patent auf alle ein Weltweites Patent ausweiten. Natürlich mit dem gleichen Registrierdatum wie das Japanische.
Oder aber man gründet einen Patentpool, also eine Verwertungsgesellschaft die nur Patente anderer Firmen aufkauft (aus Insolvenzen z.B. und damit dann andere Firmen um die Früchte ihrer Arbeit "erleichtert". Vorsichtig ausgedrückt.
Und das schöne dabei: diese Systemspieler sind gerade so richtig im Kommen.
Suuper. Man verliert doch wirklich die Lust in einem Gebiet wie der Informatik zu arbeiten wo wirklich alles und sei es noch so trivial Patentiert ist und man auf jeden Fall mit jedem Programm unmassen von Patenten verletzt.